Wer trocknet mir heut die Sonne ab,
Wischt Dunst und Pfützen auf?
Wer lockt die Besonderheit aus ihrem Grab,
Wer pfeifft zum ersten Lauf?
Wir hab'n uns durchhalbgare Stunden gequält,
Wollen endlich die Lohntüten leeren,
Wir hab'n weder Lumen noch Grade gezählt -
Wir wollten uns längst schon beschweren!
Da lichtet sich des Zwielichts Spot(t) -
Aus ist's mit trübem Fischen!
Es scheint ... uns hilft ein junger Gott,
Die Sonne frei zu wischen.
Der wärmste Tag im Jahr ist's nicht
Allein ob der Temperatur.
Er erhellt ein im Finstern verfasstes Gedicht
Und schert aus der Trott-Prozedur.
Der wärmste Tag ist Pionier nach der Kälte
(andre werden ihn bald übertrumpfen).
Wir drohten, als er uns so mildsam erhellte,
Im Frust allen Frosts zu versumpfen!
Schon sitzen wir draußen bei Sommergetränken
Und dreh'n durch Gespräche von neuen Versuchen.
Wir brüten den Eifer, uns Wärmen zu denken,
Die aus Insgeheimen den Winter verfluchen.
All das ist uns gestattet. Und es wird uns bestätigt,
Da Liebmutter Sonne 'nen Blitzbesuch tätigt
Gemäß eines unterschriftslosen Vertrags.
Schon rattern den Ladenschlussblues die Rolladen,
Die andre Geschäfte beschließen.
Ein ehern Gesetz zerrt an Resteskapaden
Und lehrt uns das alte Verdrießen.
Wir frieren verurteilt, die innere Uhr teilt
Uns mit, dass der Frühling noch lang nicht bei uns weilt.
Die Vögel verstummen, ihr Schweigen wird greifbar.
Die Stadt spendet demütig stillen Applaus.
Schon ist uns des Nachthimmels drückender Schweif nah -
Der presst wölbig Wolken ein Farbenspiel aus,
Das Baumsilhouetten, Fassadenwald tuscht
Und alle Distanzen zur Einheit verhuscht,
Bis dem Rot, Weiß und Blau
Gilt allein alle Show.
Und man staunt trotz des Trotts der Gewöhnung sein "Whow ...!"